Die Deula-Schule Weihenstephan (Freising/Bayern) bietet spezielle Kurse für Großbaumpflege an, weil junge Baume in Zukunft aufgrund von Umwelteinflüssen nur noch eine Höhe von 5 - 10 m erreichen werden.
Alle große Bäume sollten deshalb besonders erhaltend gepflegt werden.
Die Zierde des Gartendenkmals Alter Botanischer Garten besteht vor allem auch in den vielen alten sehr großen Bäumen, die die schönen Gartenräume und Ausblicke bilden.
Noch teilen viele von ihnen unser Leben, viele wurden aber schon gefällt oder sind gestürzt oder haben unter merkwürdigen Pflegemaßnahmen gelitten. So wurden z.B. der älteste Baum, Wenderoths Rotbuche am Pilgrimstein, und der längste Baum im ABG, eine alte Fichte, gefällt - ihr Stammholz wies allerdings nur geringe Schäden auf. Die gefällten und gestutzten Baumruinen können als Baum-Spiegelgalerie im Rendezvous noch einmal betrachtet werden: schöne Fotos präsentieren sich so auf SpiegeIreihen, daß der Besucher den Baum und sich selbst schauen kann. Denn der Baum gilt ja in allen Kulturen als Spiegel des Menschen.
In seinem Buch "Von der Heilung des Ortssinnes - Stirb nicht im Warteraum der Zukunft" schreibt Harvey Cox 1971: "Das Verschwinden des Ortssinnes, des Sinnes für die Bedeutung bestimmter Bäume und Orte ist eines der beklagenswerten Merkmale unserer Zeit. Der gewohnte, halbbewußte Hintergrund, in dem die Lebensbereiehe von Mensch, Tier und Pflanze aufs engste verknüpft sind, der dem Menschen Halt gibt, wird erst bewußt, wenn er augenfälligen Schaden nimmt."
Wird erst das Verschwinden der Baumriesen und ihre mangelnde Nachpflanzung bewußt machen, daß fachliche Baumpflege, baumfreundliche Rechtsprechung bezüglich der Verkehrssicherheit und Besserung der Umweltbedingungen im Interesse von Baum und Mensch liegen?
Der Arbeitskreis Dörfliche Kultur und Freundeskreis Alter Botanischer Garten haben auf Anregung der Philipps-Universität das nun vorliegende Parkpflegewerk in Auftrag gegeben, finanziert und allen offiziellen Stellen überreicht.
Dieses Parkpflegewerk ergänzt die Baum-Spiegelgalerie im Rendezvous. Die Ausstellung gibt der Erwartung Ausdruck, daß die Philipps-Universität als Verwalterin des Landesgartendenkmals Alter Botanischer Garten die Maßgaben des Parkpflegewerks noch rechtzeitig und denkmalgerecht annimmt und umsetzt.
Die Ausstellung zeigt auch
·die Leihgabe der Elisabethschule Marburg, ein Dankblatt für die Klasse 6b, mit ihrer Lehrerin Sabine Oskamp, die für ihre Baumpatenschaft "Geschlitzblättrige Buche" und ihr ABG-Projekt 1995 den Umweltpreis der Stadt Marburg erhielten, den sie dem ABG stifteten samt einer jungen Hängebuche als Nachpflanzung -
· ein Gedichtblatt von Prof. Dr. H. Zucchi, der schon in den 70er Jahren für die Erhaltung des ABG publizierte -
·das große Schaubuch zum Gartendenkmal, alles aufbereitet und gefasst von Irmgard Bott.
·Das Blaue Buch von Horst Becker "Der Alte Botanische Garten Marburg", von Arbeitskreis Dörfliche Kultur und Freundeskreis ABG im Langewiesche Verlag Königstein/Taunus ( 11 Euro) herausgegeben, kann erworben werden, ebenso Fotos und Grafiken.
Der Arbeitskreis Dörfliche Kultur zeigt in der Marburger open-air Galerie 7
+ 1 am Rudolphsplatz in seiner Ausstellung "Freundschaften von langer Hand"
interessante Beziehungen zwischen Kleve am Niederrhein und Marburg an der Lahn:
Beziehungen auf "Herrschaftsebene", wie sie sich in den Heiratsverbindungen
des 12.-14.Jh's aufgrund der Wertschätzung der Hl.Elisabeth mit allen kulturellen
und wirtschaftlichen Folgen zeigen.
Beziehungen auf der Ebene der Gartendenkmalpflege: Die Klever Gärten (17.Jh.)
als europäisches Gartendenkmal (1993) und der gleichrangige Alte Botanische
Garten Marburg, für dessen gute Pflege und Bestandserhaltung Marburger Bürger
arbeiten.
Beziehungen auf "Bürgerebene" heute: Arbeit für die Erhaltung verlassener Kirchen
und Mühlen im Klever und Marburger Umland, die sich in der 20-jährigen Freundschaft
zwischen dem Klevischen Heimat-, Kultur- und Geschichtsverein und dem Arbeitskreis
Dörfliche Kultur und dem jährlichen gemeinsamen Ostereiermarkt in Kleve, zusammen
mit den Landfrauen, zugunsten dieser Arbeit ausdrückt.
Die Ausstellung dauert von Mitte Mai bis Mitte Juli 2002
In Anerkennung der langjährigen freundschaftlichen Zusammenarbeit beider Vereine
richtet der Klever Geschichts-und Kulturverein im Schwanenturm der Klever Schwanenburg
eine Vitrine zur ständigen Präsentation der Ostereier- und Buchmalkunst von
Irmgard Bott ein, an der auch Erna Messik, Kirchhain, Marie Becker, Mardorf,
Margit Vogt, Sargenzell, Gabi Babel, Weipoltshausen und Bergrun Neff, Rohrbach,
als Mitarbeiter im ADK beteiligt werden.
Ausstellungs-Eröffnung ist am Freitag, den 11.04.2003 um 19 Uhr.
Damit wird eine Brücke zum jährlichen Ostereiermarkt am Palmsonntag in Kleve
geschlagen, der die Arbeit beider Vereine für verlassene Kirchen, Mühlen und
Scheunen usw. finanzieren hilft.
Österliche WEGSPUREN Lebenswege, Irrwege, Labyrinthwege, Mühlenwege
Der Osterspaziergang am Ostermontag, geliebter alter österlicher Brauch bis zum heutigen Tag, erinnert an den Gang zweier Jünger von Jerusalem nach Emmaus am Tag nach der Auferstehung. Natürlich auch an die vielen anderen Wege und Irrwege der Jünger Jesu, an ihre Wanderungen und Wallfahrten und auch an die besonderen Wege der Maria aus Magdala, die in den Garten führen. Sie alle sind Wege von einem Ausgangsort zu einem Ziel, symbolisieren den Lebensweg von der Geburt bis zum Tod.
Das gleiche tun die Umkehrwege wie z.B. die kreiselnden Spiralwege zum Mittelpunkt des Labyrinths (Irrgarten), wo die Umkehr, der rettende Rückweg beginnt. Wir erinnern uns nicht nur an das Labyrinth des Minotaurus in Knossos, sondern auch an die großen begehbaren Fußbodenmosaiklabyrinthe der christlichen Kathedralen von Chartres und Reims, " Weg nach Jerusalem" genannt. Er führt kreisend durch Dunkelheit zum Mittelpunkt, der Lebenssonne, die heilende Umkehr möglich macht: der zu tanzende Weg ist das Ziel. "Nach der Vorstellung der Bewohner der Insel Malekula auf den Neuen Hebriden muß der Verstorbene die Hälfte des verwischten Labyrinthweges ertanzen können, will er zum ewigen Leben gelangen. Deshalb muß der Weg zu Lebzeiten tanzend geübt werden. So ertanzen Kinder heute noch ihre Hüpfspiele, die Labyrinth-und Kalendererinnerungen umfassen, mit großem Ernst, mit Ausdauer und Hingabe.
Bibelzitate und Gesangbuchlieder können Einblick in den unerschöpflichen Reichtum der verschiedenen "Weg-Vorstellungen" geben, die sogar auch den "Mühlenweg", den Weg vom Korn zum Mehl, von Christus zur Hostie österlich umfassen.
Auch die Dichtkunst kennt die Wege-Sinnbilder. Goethes Gedicht "Osterspaziergang", "Vom Eise befreit…." und Schillers "Spaziergang", in dem er wunderbar von der "länderverknüpfenden Straße" spricht, lenken den Blick auf den Umgang heute mit Weg, Pfad, Gasse, Gang, Lauf, Allee und Straße. Die alten länderverknüpfenden Straßen, die Fußsteige, die dörferverbindenden Landwege, die schönen Baumalleen sind gegenwärtig wie auch die Erinnerung an die alten Handelswege, die Seiden-und Weihrauchstraße, die Schwarze Straße, die Niederrheinische Straße, alles Wege von einem Ort zum andern. Heute wird ein dichtes Netz unter hohem Naturmißbrauch von Autobahnen gebaut - man fährt zehnspurig oder steht im Stau. Es scheint ein zerstörerischer dunkler Weg in einem Labyrinth zu sein - ob es eine österliche Wegspur zum Umkehrmittelpunkt gibt
Österliche WEGSPUREN
Lebenswege, Irrwege, Labyrinthwege, Mühlenwege
Der Osterspaziergang am Ostermontag, geliebter alter österlicher Brauch bis zum heutigen Tag, erinnert an den Gang zweier Jünger von Jerusalem nach Emmaus am Tag nach der Auferstehung. Natürlich auch an die vielen anderen Wege und Irrwege der Jünger Jesu, an ihre Wanderungen und Wallfahrten und auch an die besonderen Wege der Maria aus Magdala, die in den Garten führen. Sie alle sind Wege von einem Ausgangsort zu einem Ziel, symbolisieren den Lebensweg von der Geburt bis zum Tod.
Das gleiche tun die Umkehrwege wie z.B. die kreiselnden Spiralwege zum Mittelpunkt des Labyrinths (Irrgarten), wo die Umkehr, der rettende Rückweg beginnt. Wir erinnern uns nicht nur an das Labyrinth des Minotaurus in Knossos, sondern auch an die großen begehbaren Fußbodenmosaiklabyrinthe der christlichen Kathedralen von Chartres und Reims, " Weg nach Jerusalem" genannt. Er führt kreisend durch Dunkelheit zum Mittelpunkt, der Lebenssonne, die heilende Umkehr möglich macht: der zu tanzende Weg ist das Ziel. "Nach der Vorstellung der Bewohner der Insel Malekula auf den Neuen Hebriden muß der Verstorbene die Hälfte des verwischten Labyrinthweges ertanzen können, will er zum ewigen Leben gelangen. Deshalb muß der Weg zu Lebzeiten tanzend geübt werden. So ertanzen Kinder heute noch ihre Hüpfspiele, die Labyrinth-und Kalendererinnerungen umfassen, mit großem Ernst, mit Ausdauer und Hingabe.
Bibelzitate und Gesangbuchlieder können Einblick in den unerschöpflichen Reichtum der verschiedenen "Weg-Vorstellungen" geben, die sogar auch den "Mühlenweg", den Weg vom Korn zum Mehl, von Christus zur Hostie österlich umfassen.
Auch die Dichtkunst kennt die Wege-Sinnbilder. Goethes Gedicht "Osterspaziergang", "Vom Eise befreit…." und Schillers "Spaziergang", in dem er wunderbar von der "länderverknüpfenden Straße" spricht, lenken den Blick auf den Umgang heute mit Weg, Pfad, Gasse, Gang, Lauf, Allee und Straße. Die alten länderverknüpfenden Straßen, die Fußsteige, die dörferverbindenden Landwege, die schönen Baumalleen sind gegenwärtig wie auch die Erinnerung an die alten Handelswege, die Seiden-und Weihrauchstraße, die Schwarze Straße, die Niederrheinische Straße, alles Wege von einem Ort zum andern. Heute wird ein dichtes Netz unter hohem Naturmißbrauch von Autobahnen gebaut - man fährt zehnspurig oder steht im Stau. Es scheint ein zerstörerischer dunkler Weg in einem Labyrinth zu sein - ob es eine österliche Wegspur zum Umkehrmittelpunkt gibt?
Wie bei allen ADK-Ostereiermärkten sind die Marktangebote natürlich dem Ausstellungsthema angepasst. So führt der österliche Marktspaziergang von den bienenwachsverzierten Ostereiern, wie sie im Amöneburger Becken üblich sind, zu den kunstreich gestalteten Binseneiern aus der hessischen Rhön, zu Blaudruckkunsteiern, „Mühleneiern“, Aquarell-und kalligrafisch verzierten Ostereiern aus dem Marburger Land. Dazwischen kann auch immer wieder eine Lesepause an den Büchertischen mit den jeweiligen Neuerscheinungen eingelegt und in den großen Schaubüchern geblättert werden. Auch Osterkränze, österliche Gestecke, pflanzengefärbte Ostereier, Osterwiesen und da Schöpfen österlicher Papiere sind Verweilorte auf dem Marktspaziergang.
Beim OM im Bürgerhaus Friedensdorf lädt die verlassene Kirche, vom örtlichen Verschönerungsverein als „einzige Mundartkirche in Hessen“ renoviert, zur bildlichen Meditation des Osterspaziergangs ein,
Der OM Sargenzell findet statt mit Ausstellungsschwerpunkten in der dortigen verlassenen Kirche, die vom Förderverein Alte Kirche Sargenzell renoviert und seither als „Früchteteppichkirche“ international bekannt wurde.
Für den OM in Bad Homburg wird die Ausstellung mit einer Schauvitrine ergänzt, die
Homburger Straßen, benannt nach berühmten Frauen Homburgs, zeigt: Louisenarkaden, Elisabethenstraße, Mariannenweg…
Der
20.OM in Kleve am Niederrhein wird Anlaß geben, einen rückblickenden und
vorausschauenden Spaziergang zu machen entlang der langen Zusammenarbeit beider
Vereine, des Arbeitskreises Dörflicher Kultur und des Klevischen Vereins für
Kultur und Geschichte.