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Verleihung
der Jakobsmuschel an der Tür

in der Papiermühle in Kirchhain

am 15.09.2024



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Jakobsmuschel an der Tür für Gunthram und Beate Schenk zu Schweinsberg


Übergabe: (v.l.) Willibald Preis, Gunthram Frh. Schenk zu
Schweinsberg, Ena Messik, Siegrun Buchholz-Oeste

Kirchhain. Der Arbeitskreis Dörfliche Kultur e.V. (ADK) mit Sitz in der Papiermühle in Kirchhain verlieh dem Ehepaar Gunthram und Beate Schenk zu Schweinsberg die 'Jakobsmuschel an der Tür 2023'; für seine Verdienste im Bereich der erhaltenden Denkmalpflege, der Ausrichtung der Kulturveranstaltungen sowie der Mitarbeit in den Gremien von Fronhausen.

Die Übergabe der Muschel war für Juli 2023 geplant, musste aber wegen des plötzlichen Todes von Beate Schenk zu Schweinsberg verschoben werden und erfolgte deswegen erst am 15.9.2024. Seit 2000 verleiht der ADK die Jakobsmuschel an Personen, Vereine oder Einrichtungen, die sich besonders für die Erhaltung ländlicher Kulturdenkmäler wie z.B. verlassene Kirchen, überlebende Synagogen, Burgen und Mühlen einsetzen. Fronhausen und das Ehepaar Schenk sind damit die 15. Wegstation auf dem "Pilgerwegenetz im kunstgeografischen Sinn".

Für die Auszeichnung des Ehepaares Schenk hatten sich in 2023 die Mitglieder des ADK einstimmig entschieden, da der mehr als 20 Jahre währende Einsatz des Ehepaares mit den Idealen der Jakobsmuschel im Einklang stand. Wobei die Aktionen, die mit Literatur zu tun hatten, in Fronhausen stets besondere Beachtung gefunden haben. Wie zum Beispiel: Mundart im Park, Heinrich Bastian und "Alles für mei Hesselaad", Reiner Maria Rilke und sein Weiterleben in den Fronhäuser Geschichten und das Windspiel im Park. Weiterhin wurden berücksichtigt die zahlreichen Aktivitäten, als da sind: Feste, Vereine, Schriften und zahlreiche Initiativen in Fronhausen, denn diese sind in vielen, vielleicht sogar in den meisten Fällen von dem Ehepaar Schenk beeinflusst, vorangebracht und manchmal auch wiederentdeckt worden.

Bei den Grußworten durch die Bürgermeisterin Claudia Schnabel und den Pfarrer der Gemeinde Alexander Donges wurde die Wertschätzung für das Ehepaar öffentlich vorgetragen.
Prof. Dr. Siegfried Becker, langjähriger Leiter des Instituts für Europäische Ethnologie und Kulturforschung der Philipps-Universität Marburg, ließ durch Renate Hildebrandt eine ausführliche Würdigung des erfolgreichen Wirkens des Ehepaares Schenk verlesen. Die musikalische Ausgestaltung des Festaktes hatte der Chor 'CANTATE DEO' von der Klosterkirche in Kirchhain mit Gitarre, Querflöten und mehrstimmigem Gesang übernommen.



Urkunde und Muschel

Unter der Regie von Ena Messik und Siegrun Oeste-Buchholz war die Mühle mit zahlreichen Kunstwerken prächtig geschmückt. Die Verbindung zu Fronhausen, dem Wohnort der Geehrten, und zum Burgpark mit seinem alten Baumbestand war mit einer überaus gelungenen Baumausstellung hergestellt.

Zuletzt wurden die Besucher eingehend über die Bedeutung der Muschel informiert. Sie war und ist auch heute noch Pilgerzeichen der Gläubigen, die am Grabmal des Apostels Jakobus des Älteren in Santiago de Compostela waren. Von den Jakobswegen, die aus Hessen nach Santiago führten, verlief auch einer auf der Köln-Leipziger Handelsstraße, die von Brabant über Köln kommend an Herborn, Marburg und Amöneburg vorbei weiter nach Leipzig reichte. Da die Jakobswege jeweils über die gesamte Strecke mit einer Muschel markiert waren, könnte es auch hier oder ganz in der Nähe von Fronhausen einen Richtungshinweis mit der Muschel gegeben haben. Einen gesicherten historischen Nachweis darüber gibt es aber nicht.


Feierlicher Ausklang vor dem aufwändig gestalteten Arrangement
bedeutsamer Kleinodien

Text und Fotos: Arbeitskreis Dörfliche Kultur e.V.